Schweinerei

Die Wildschweinherde zog jeden Abend am Hof des Bauern vorbei, der seine Hausschweine auf einer kleinen Wiese hielt. Eines Tages stand das Zauntor einen Spalt offen. Ein junger Wildschweineber schlüpfte hindurch und näherte sich zögernd einer jungen Hausschweinsau. Er hatte sie jeden Tag beobachtet, sich aber nicht getraut, sie anzusprechen. Sie tat ihm Leid, weil sie kaum Borsten hatte und aussah, als würde sie ständig frieren.

Entschuldigung, ich störe hoffentlich nicht. Ich wollte nur fragen, ob du nicht Lust hast mit mir in den Wald zu gehen. Ich würde mich freuen. Für Futter und warme Unterkunft kann ich auch sorgen.“

Die Sau antwortete: „Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass du mich gern an deiner Seite hättest. Willst wohl angeben mit meiner zarten rosa Haut und den feinen Borsten. So etwas kennt man bei euch struppigen Wilden ja gar nicht. Aber ehrlich gesagt: Was soll ich im Wald? Mein Futter selbst suchen? Mit der Nase im Dreck?

Außerdem müsste ich auf die wöchentliche Dusche mit dem Schlauch verzichten, das bekommt meiner Haut gar nicht. Für mich ist das nichts! Ich bleibe auf dem Hof, hier geht es mit gut, hier bin ich zuhause.“

Mit hängendem Kopf drehte der Eber sich um und trat den Rückzug an.

Das Tor stand nun weit offen, weil der Bauer gerade mit dem Schlachter den Viehtransporter auf die Wiese rangierte.